Vita Karoli Magni 0002

Aus Repertorium Saracenorum
Version vom 27. November 2021, 01:42 Uhr von imported>Administrator
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zurück zum Werk (Vita Karoli Magni)
Vita Karoli Magni 0002
aus dem Werk Vita Karoli Magni
Zitation Einhard, Vita Karoli 16, ed. Waitz 1911, S. 19.
datiert auf 807
VerfasserIn Einhard
Abfassungsort Abfassungsort unbekannt


Inhaltsangabe

Kaiser Karl I. der Große pflegt ein freundschaftliches Verhältnis zu Kalif Harun al-Raschid, welches auch einen Gesandten- und Geschenkeaustausch, darunter ein Elefant, beinhaltet.

Volltext

Cum Aaron [​Kalif Harun al-Raschid​] rege Persarum, qui excepta India totum poene tenebat orientem, talem habuit [​Karl I. der Große​] in amicitia concordiam, ut is gratiam eius omnium, qui in toto orbe terrarum erant, regum ac principum amicitiae praeponeret solumque illum honore ac munificentia sibi colendum iudicaret. Ac proinde, cum legati eius, quos cum donariis ad sacratissimum Domini ac salvatoris nostri sepulchrum locumque resurrectionis miserat, ad eum venissent et ei domini sui voluntatem indicassent, non solum quae petebantur fieri permisit, sed etiam sacrum illum et salutarem locum, ut illius potestati adscriberetur, concessit; et revertentibus legatis suos adiungens inter vestes et aromata et ceteras orientalium terrarum opes ingentia illi dona direxit, cum ei ante paucos annos eum, quem tunc solum habebat, roganti mitteret elefantum.

Übersetzung

Mit dem Perserkönig Harun [​Kalif Harun al-Raschid​], der mit Ausnahme Indiens fast das ganze Morgenland beherrschte, stand er [​Karl I. der Große​] in so freundschaftlichem Einvernehmen, daß dieser seine Huld der Freundschaft aller Könige und Fürsten des ganzen Erdkreises vorzog und ihn allein hoch ehren und beschenken zu müssen glaubte; als daher seine [Karls] Gesandten, die er mit Gaben zu dem heiligen Grabe unsers Herrn und Heilandes und zum Orte seiner Auferstehung geschickt hatte, auch zu Harun kamen und ihm den Wunsch ihres Herrn eröffneten, so ließ er nicht bloß das zu, um was man ihn bat, sondern bewilligte auch, daß jene heilige und heilbringende Stätte seinem Machtbereich zugewiesen würde. Und als die Gesandten heimkehrten, so gesellte er ihnen seine eigenen bei und überschickte dem König neben Kleidern und Wohlgerüchen und andern Kostbarkeiten des Morgenlands noch ungemein reiche Geschenke, nachdem er wenige Jahre vorher ihm auf seine Bitte den einzigen Elefanten, den er damals besaß, geschickt hatte.

Hinweise zur Übersetzung

Einhard, Vita Karoli Magni 16, in: Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte 1, bearb. von Reinhold Rau (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe 5), Darmstadt 2002, S. 163-211, S. 185ff.

Weitere Quellenstellen

ZitationInhaltsangabeInhaltsangabe zum BerichtDat.Datierung des Berichts
Vita Karoli Magni 0001Der Hausmeier Karl Martell besiegt in der Schlacht von Tours und Poitiers und in der Schlacht von Narbonne die ...732, 737
Vita Karoli Magni 0002Kaiser Karl I. der Große pflegt ein freundschaftliches Verhältnis zu Kalif Harun al-Raschid, welches auch einen ...807
Vita Karoli Magni 0003Kaiser Karl I. der Große wehrt die Mauren an den Küstenregionen der Narbonensischen Provinz, Septimaniens und Italiens ...813

Zurück zum Werk (Vita Karoli Magni)

Zitierhinweis

Vita Karoli Magni 0002, in: Repertorium Saracenorum, hg. von Matthias Becher und Katharina Gahbler, unter Mitarbeit von Ben Bigalke, Jonathan Blumtritt, Lukas Müller, Patrick Sahle et al., URL: https://saraceni.uni-koeln.de/wiki/Vita_Karoli_Magni_0002 (zuletzt abgerufen am 13.10.2024).