Chronicon sive Gesta Saxonum 0001

Aus Repertorium Saracenorum
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zurück zum Werk (Chronicon sive Gesta Saxonum)
Chronicon sive Gesta Saxonum 0001
aus dem Werk Chronicon sive Gesta Saxonum
Zitation Thietmar, Chronicon II, 25, ed. Holtzmann 1935, S. 68-71.
zeitliche (Quellen-)Angabe 970
datiert auf zwischen 965 und 969
VerfasserIn Thietmar von Merseburg
Abfassungsort Merseburg


Inhaltsangabe

Kurz bevor Sarazenen die Stadt Jerusalem einnehmen, stirbt Hidda, die Mutter von Erzbischof Gero von Köln, um 970 [965/69] während einer Pilgerfahrt.

Volltext

Huius [​Ebf. Gero von Köln​] sancta mater, Hidda nomine, Ierusalem [​Jerusalem​] orationis gratia petens infirmata, hanc suis legationem pedissequis commendavit: ‘Egredienti animae meimet prolongato huius exilii incolatu, corpus meum matri terre celeriter tradite et, mox euntes, haec filio nunciate Geroni, quo peregrinae genitrici suae talem in terris non deneget honorem, qualem pius in caelis dare dignatus est Deus, et altare mihi in aecclesia sanctae constituat Ceciliae.’ Talibus preceptis devotae obtemperantes famule dominam suam post haec feliciter exspirantem sepelierunt et statim recendetes miseriam insciae effugierunt subsecuturam. Nam Saraceni Ierusolimam tunc invadentes nil reliquere vicits, quod sancta eis clam tunc predixit matrona, cum se mortuam iussit propere tumulari et suas abire.

Übersetzung

Seine [​Ebf. Gero von Köln​] fromme Mutter Hidda war nach Jerusalem [​Jerusalem​] gezogen um zu beten, und dort erkrankt. Da trug sie ihren Begleiterinnen folgende Botschaft auf: „Wenn meine Seele den Wohnort ihres langen Pilgerlebens verläßt, übergibt meinen Leib schnell der Mutter Erde und brecht sofort mit der Nachricht zu meinem Sohne Gero auf, damit er der fernen Mutter auf Erden nicht die Ehren verweigere, deren mich der gütige Gott im Himmel gewürdigt hat; in der Kirche der hl. Cäcilie soll er mir einen Altar errichten.“ Diesen Anweisungen gehorsam begruben dann ihre ergebenen Dienerinnen die selig verschiedene Herrin, kehrten sogleich heim und entrannen dadurch, ohne es zu ahnen, nahendem Unheil. Denn damals eroberten die Sarazenen Jerusalem und ließen den Besiegten nichts; das aber hatte ihnen die heilige Frau damals verhüllt vorausgesagt, als sie befahl, sie nach ihrem Tode sofort zu bestatten und dann abzureisen.

Hinweise zur Übersetzung

Thietmar von Merseburg, Chronik II, 25, bearb. von Werner Trillmich (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe 9), Darmstadt 2002, S. 61ff.

Weitere Quellenstellen

ZitationInhaltsangabeInhaltsangabe zum BerichtDat.Datierung des Berichts
Chronicon sive Gesta Saxonum 0001Kurz bevor Sarazenen die Stadt Jerusalem einnehmen, stirbt Hidda, die Mutter von Erzbischof Gero von Köln, um 970 ...zwischen 965 und 969
Chronicon sive Gesta Saxonum 0002Lobgedicht von 973/979 über Kaiser Otto II., welches die zahlreichen Verluste in den Kämpfen gegen die Sarazenen ...1013
Chronicon sive Gesta Saxonum 0003Kaiser Otto II. drängt zwischen 981 und 982 die Sarazenen zunächst erfolgreich zurück, ehe er anschließend eine ...981/982
Chronicon sive Gesta Saxonum 0004Nach dem Kampf gegen die Feinde 982 kann sich Kaiser Otto II. auf ein Schiff retten und beabsichtigt, den ...982
Chronicon sive Gesta Saxonum 0005Kaiser Otto II. wirbt 982 zur Vernichtung der sarazenischen Flotte byzantinische Schiffe an, die ‚Griechisches Feuer‘ ...982
Chronicon sive Gesta Saxonum 0006Sarazenen erobern 1016 unter Emir Mogehid ibn Abdallah die Stadt Luna in der Lombardei. Papst Benedikt VIII. stellt ...1016

Zurück zum Werk (Chronicon sive Gesta Saxonum)

Zitierhinweis

Chronicon sive Gesta Saxonum 0001, in: Repertorium Saracenorum, hg. von Matthias Becher und Katharina Gahbler, unter Mitarbeit von Ben Bigalke, Jonathan Blumtritt, Lukas Müller, Patrick Sahle et al., URL: https://saraceni.uni-koeln.de/wiki/Chronicon_sive_Gesta_Saxonum_0001 (zuletzt abgerufen am 6.10.2024).