Chronicon sive Gesta Saxonum 0003
Chronicon sive Gesta Saxonum 0003 | |
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aus dem Werk | Chronicon sive Gesta Saxonum |
Zitation | Thietmar, Chronicon III, 20 (12), ed. Holtzmann 1935, S. 122ff. |
zeitliche (Quellen-)Angabe | 981/982 |
datiert auf | 981/982 |
VerfasserIn | Thietmar von Merseburg |
Abfassungsort | Merseburg |
Inhaltsangabe
Kaiser Otto II. drängt zwischen 981 und 982 die Sarazenen zunächst erfolgreich zurück, ehe er anschließend eine Niederlage und zahlreiche Verluste hinnehmen muss.
Volltext
Interim cesar Romanum [Otto II.] sic regebat inperium, ut, quod patrem suum prius respiciebat, omne detineret et Saracenis sua inpugnantibus viriliter resisteret et a finibus suis longe hos effugaret. Calabriam [Kalabrien] a crebra Grecorum incursione et Saracenorum depredatione magnam vim perpeti cesar comperiens, ad supplementum exercitus sui Bawarios ac fortes in armis Alemannos vocavit. Ipse autem cum Ottone duce, fratris filio Liudulfi, ad urbem Tarentum [Tarent], quam Danai iam presidio munitam optinuerant, festinavit eamque viriliter in parvo tempore obpugnatam devicit. Saracenos quoque valido excercitu sua populantes superare contendens, cautos illo speculatores misit, qui certa de hostibus referrent. Quos primo infra urbe quadam clausos effugavit devictos, postque eosdem in campo ordinatos fortiter adiens, innumeram ex his multitudinem stravit prorsusque hos speravit esse superatos. Sed hii ex inproviso collecti ad nostros unanimiter pergunt et paululum resistentes prosternunt, pro dolor! III. Id. Iulii … Richarium lanciferum et Udonem ducem, matris meae avunculum, comitesque Thietmarum, Becelinum, Gevehardum, Gunterium, Ecelinum eiusque fratrem Becelinum cum Burchardo et Dedi ac Conrado ceterisque ineffabilibus, quorum nomina Deus sciat.
Übersetzung
Währenddessen waltete der Caesar des römischen Kaisertums [Otto II.] so, daß er allen ehemaligen Besitz seines Vaters behauptete; dem Angriff der Sarazenen auf sein Gebiet trat er mannhaft entgegen und drängte sie weit von seinem Lande zurück. Auf die Nachricht, Kalabrien leide schwer unter häufigen griechischen Einfällen und sarazenischen Plünderungen, bot er Baiern und kampfgewohnte Schwaben zur Verstärkung seines Heeres auf. Er selbst aber zog mit Herzog Otto, dem Sohne seines Bruders Liudolf, schnellstens nach der Stadt Tarent, die in den Besitz der Griechen geraten und durch eine Besatzung gesichert worden war; durch mannhaften Zugriff konnte er sie in kurzer Zeit niederkämpfen. Um nun auch mit den Sarazenen fertigzuwerden, die mit zahlreichen Truppen sein eigenes Gebiet verwüstet hatten, sandte er gewandte Späher zur Erkundung der Feinde aus. Zunächst schloß er sie in einer Burg ein und zwang sie völlig geschlagen zur Flucht; als sie sich dann in offenem Felde zum Kampfe stellten, tötete er in mutigem Angriff eine gewaltige Zahl und rechnete nun mit ihrer völligen Niederlage. Doch ganz unvermutet sammelten sie sich wieder, drangen geschlossen auf die Unsrigen ein – welch ein Unglück! – und machten am 13. Juli die kaum Widerstand leistenden nieder: Richer, den Lanzenträger, und Herzog Udo, meiner Mutter Oheim; die Grafen Thietmar, Bezelin, Gebhard, Gunther, Ezlin und seinen Bruder Bezelin, ferner Burkhard, Dedi, Konrad, und viele andere, die ich nicht nennen kann; Gott weiß ihre Namen.
Hinweise zur Übersetzung
Thietmar von Merseburg, Chronik III, 20, bearb. von Werner Trillmich (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe 9), Darmstadt 2002, S. 107ff.
Anmerkungen
Gemeint ist die Schlacht von Capo Colonne, die zwischen dem 13. und 16. Juli 982 stattgefunden hat, vgl. Thietmar von Merseburg, Chronik III, 20, bearb. von Werner Trillmich (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe 9), Darmstadt 2002, S. 109, Anm. 81.
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