Etymologiae 0012

Aus Repertorium Saracenorum
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zurück zum Werk (Etymologiae)
Etymologiae 0012
aus dem Werk Etymologiae
Zitation Isidori Hispalensis Episcopi Etymologiarum sive Originum Libri XX XIX, xxiii, 7, ed. Lindsay 1911.
datiert auf Keine Zeitangabe
VerfasserIn Isidor von Sevilla
Abfassungsort Sevilla


Inhaltsangabe

Beschreibung des Körperschmucks verschiedener Völker darunter auch Mauren und Araber.

Volltext

[7] Nonnullae etiam gentes non solum in vestibus sed et in corpore aliqua sibi propria quasi insignia vindicant: ut videmus cirros Germanorum granos et cinnibar Gotorum, stigmata Brittonum. Circumcidunt quoque Iudaei praeputia, pertundunt Arabes aures, flavent capitibus intectis Getae, nitent Albani albentibus crinibus. Mauros habet tetra nox corporum, Gallos candida cutis; sine equis inertes extant Alani: nec abest gens Pictorum, nomen a corpore, quod minutis opifex acus punctis et expressus nativi graminis sucus inludit, ut has ad sui specimen cicatrices ferat, pictis artubus maculosa nobilitas.

Übersetzung

[7] Einige Völker aber legen sich nicht nur in der Kleidung, sondern auch am Körper eigene Zeichen bei, wie wir die Haarlocken der Germanen sehen, die Zöpfe und den Zinnober der Goten, die Zeichnungen der Britannier. Die Juden beschneiden ihre Vorhaut, die Araber durchstechen ihre Ohren, die Geten bleichen ihre Haare, die Albaner glänzen mit weißen Haaren. Die Mauren haben nachtschwarze Körper, die Gallier weiße Haut, ohne Pferde sind die Alanen unbeweglich, und es fehlt nicht der Stamm der Pikten, benannt nach ihrem Körper, weil ein Künstler mit der dünnen Spitze der Nadel und einem aus einheimischen Früchten gepressten Saft diese sticht, so dass er ihnen zur Kennzeichnung Narben schlägt, eine befleckte Vornehmheit aus bemalten Gliedern.

Hinweise zur Übersetzung

Die Enzyklopädie des Isidor von Sevilla, XIX, xxiii, 7, hg. von Lenelotte Möller, Wiesbaden 2008, S. 692.

Anmerkungen

Da Isidor in bzw. vor den 630er Jahren schreibt, sind Ismaeliten, Agarenen, Mauren, Araber und Sarazenen wahrscheinlich noch nicht als Muslime anzusehen.

Weitere Quellenstellen

ZitationInhaltsangabeInhaltsangabe zum BerichtDat.Datierung des Berichts
Etymologiae 0001Rückführung der Ismaeliten auf ihren Stammvater Ismael, den Sohn Abrahams.Keine Zeitangabe
Etymologiae 0002Erläuterung der Bedeutungen der Namen Sara (Fürstin) – sie wird als Fürstin aller künftigen Völker bezeichnet –, Hagar ...Keine Zeitangabe
Etymologiae 0003Der Name der ‚Arabiker‘ wird mit der Herkunft dieser Gruppe aus Arabien erklärt.Keine Zeitangabe
Etymologiae 0004Anmerkung zur heidnischen Götterverehrung und zur Gewohnheit Götzenbilder anzufertigen. Nach Isidor waren die von den ...Keine Zeitangabe
Etymologiae 0005Bericht über die Abstammung der Ismaeliten, Sarazenen sowie Agarenen, die in Zusammenhang mit den Nachfahren Abrahams ...Keine Zeitangabe
Etymologiae 0006Bericht über die Abstammung der Sabäer, die auch Araber sind.Keine Zeitangabe
Etymologiae 0007Erläuterung zu den Sabäern, die Araber sind.Keine Zeitangabe
Etymologiae 0008Bericht über die Herkunft verschiedener nordafrikanischer Völker, darunter auch der Afrikaner, Mauren, Punier, Perser ...Keine Zeitangabe
Etymologiae 0009Erwähnung der Region Nabathäa, die nach Nabath, dem Sohn Ismaels benannt ist, und zu Arabien gehört.Keine Zeitangabe
Etymologiae 0010Erklärung des Namens Mauretaniens mit der dunklen Hautfarbe der Einwohner sowie eine Erläuterung zu den mauretanischen ...Keine Zeitangabe
Etymologiae 0011Beschreibung der nordafrikanischen Regionen.Keine Zeitangabe
Etymologiae 0012Beschreibung des Körperschmucks verschiedener Völker darunter auch Mauren und Araber.Keine Zeitangabe

Zurück zum Werk (Etymologiae)

Zitierhinweis

Etymologiae 0012, in: Repertorium Saracenorum, hg. von Matthias Becher und Katharina Gahbler, unter Mitarbeit von Ben Bigalke, Jonathan Blumtritt, Lukas Müller, Patrick Sahle et al., URL: https://saraceni.uni-koeln.de/wiki/Etymologiae_0012 (zuletzt abgerufen am 18.05.2024).