Etymologiae 0004
Etymologiae 0004 | |
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aus dem Werk | Etymologiae |
Zitation | Isidori Hispalensis Episcopi Etymologiarum sive Originum Libri XX VIII, xi, 1-7, ed. Lindsay 1911. |
datiert auf | Keine Zeitangabe |
VerfasserIn | Isidor von Sevilla |
Abfassungsort | Sevilla |
Inhaltsangabe
Anmerkung zur heidnischen Götterverehrung und zur Gewohnheit Götzenbilder anzufertigen. Nach Isidor waren die von den Heiden verehrten Götter Menschen, die nach ihrem Tod für ihre Verdienste verehrt wurden, so etwa Iuba bei den Mauren. Die Juden führen diese Praktik auf Ismael zurück.
Volltext
De diis gentivm. Quos pagani deos asserunt, homines olim fuisse produntur, et pro uniuscuiusque vita vel meritis coli apud suos post mortem coeperunt, ut apud Aegyptum [Ägypten] Isis, apud Cretam [Kreta] Iovis, apud Mauros Iuba, apud Latinos Faunus, apud Romanos Quirinus. […] [6] Simulacra autem a similitudine nuncupata, eo quod manu artificis ex lapide aliave materia eorum vultus imitantur in quorum honore finguntur. Ergo simulacra vel pro eo quod sunt similia, vel pro eo quod simulata atque conficta; unde et falsa sunt. [7] Et notandum quod Latinus sermo sit in Hebraeis. Apud eos enim idolum sive simulacrum Semel dicitur. Iudaei dicunt quod Ismael primus simulacrum luto fecerit.
Übersetzung
[1] Von den Götzenbildern der Heiden. Die Götter, welche die Heiden verehren, sollen, so wird überliefert, einst Menschen gewesen sein und je nach dem Leben eines jeden Einzelnen begannen sie nach dem Tod bei den Ihren nach Verdienst verehrt zu werden, wie in Ägypten [Ägypten] Isis, in Kreta [Kreta] Jupiter, bei den Mauren Iuba, bei den Latinern Faunus, bei den Römern Quirinius. […] [6] Die simulacra (Götzenbilder) aber sind nach der similtudo (Ähnlichkeit) benannt, weil durch die Hand des Künstlers aus Stein oder aus einem anderen Stoff das Aussehen derjenigen nachgeahmt wurde, zu deren Ehren sie aufgestellt wurden. Daher [werden] sie simulacra [genannt], entweder weil sie ähnlich (similia) oder weil sie unecht (simulata) sind und erfunden (conficta), weshalb sie auch falsch sind. [7] Und man muss wissen, dass es den lateinischen Ausdruck bei den Hebräern gibt. Bei diesen nämlich wird das Götzenbild bzw. die Statue semel genannt. Die Juden sagen, dass Ismael als Erster ein Götzenbild aus Lehm angefertigt habe.
Hinweise zur Übersetzung
Die Enzyklopädie des Isidor von Sevilla, VIII, 11, 1-7, hg. von Lenelotte Möller, Wiesbaden 2008, S. 308-309.
Anmerkungen
Da Isidor in bzw. vor den 630er Jahren schreibt, sind Ismaeliten, Agarenen, Mauren, Araber und Sarazenen wahrscheinlich noch nicht als Muslime anzusehen.
Weitere Quellenstellen
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Zitierhinweis