Vita Sancti Willibaldi 0006

Aus Repertorium Saracenorum
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Vita Sancti Willibaldi 0006
aus dem Werk Vita Sancti Willibaldi
Zitation Vita Willibaldi episcopi Eichstetensis, ed. Holder-Egger 1887, S. 100.
datiert auf 726
VerfasserIn Hugeburg von Heidenheim
Abfassungsort Heidenheim


Inhaltsangabe

Als Willibald [ab 745 Bischof von Eichstätt] aufgrund einer schweren Erkrankung während der Fastenzeit [im Februar/März 726] in der syrischen Stadt Salaminias verweilt, versuchen seine Gefährten erfolglos den Kalifen Hisham ibn Abdalmalik von Damaskus ausfindig zu machen, um ihn um Erlaubnis für ihre Weiterreise zu bitten. Anschließend ziehen sie eine Woche vor Ostern [ab 17.03.726] gemeinsam mit Willibald weiter nach Emesa (heutiges Homs), erhalten dort Geleitbriefe vom Statthalter und begeben sich nach Damaskus.

Volltext

Et inde [​Jerusalem​] pergit [​Bf. Willibald von Eichstätt​] super 300 milia ad urbem Emesam [​Homs​] in Syriae [​Syrien​]; et inde venit ad urbe Salamaitha [​Salaminias​], illa est in extremis finibus Syrium [​Syrien​], et ibi erat ille totum quadragensimi tempus, quia infirmus fuit et non poterat pergere. Socii eius, qui cum eo erant in comitatu illius, pergerunt ad regem Sarracinorum nomine Myrmumni [​Kalif Hisham ibn Abdalmalik​] et voluerunt rogare illis epistolam, ut pergerent, et non poterant invenire regem, qui ipse fugerat foras extra regionem illam infirmitatem atque cladem, quae erat super regionem illam. Cumque illi non invenientes regem, veniebant iterum, et illic morantes simul in Salamaitha [​Salaminias​] usque dum una ebdomada ante pascha. Tunc venerunt iterum ad Emesam et rogaverunt illum presem dare illis epistolam, et dedit illis epistolam duobus et duobus. Illic non poterant simul pergere, sed duos et duos, quia facilius sic potuerunt alimenta obtinere illis. Et tunc venerunt in Damasco [​Damaskus​] […].

Übersetzung

Und von da [​Jerusalem​] pilgerte er [​Bf. Willibald von Eichstätt​] über 300 Meilen zur Stadt Emesa [​Homs​] in Syrien. Und von da kam er zur Stadt Salamaitha [​Salaminias​]. Diese liegt an der äußersten Grenze Syriens [​Syrien​]. Und dort verweilte er die ganze Fastenzeit, weil er krank war und nicht weiter pilgern konnte. Seine Gefährten, die mit ihm in seiner Gefolgschaft waren, reisten zum König der Sarazenen, namens Myrmumni [​Kalif Hisham ibn Abdalmalik​] und wollten ihn für sich um einen Reisepaß bitten, um weiterziehen zu können. Und sie konnten den König nicht auffinden, der selber aus jener Gegend vor der Krankheit und dem Unglück geflohen war, das über jenes Land gekommen war. Und als die den König nicht finden konnten, kamen sie zurück. Und sie blieben dort beisammen in Salamaitha [​Salaminias​], bis eine Woche vor Ostern. Dann kamen sie abermals nach Emesa. Und sie baten den dortigen Statthalter, er möchte ihnen einen Geleitbrief geben. Und er gab ihnen einen Paß zu zwei und zweien. Dort konnten sie nicht zusammen reisen, sondern zu zwei und zweien, weil sie auf diese Weise leichter Lebensmittel für sich erhalten konnten. Und alsdann kamen sie nach Damaskus [​Damaskus​].

Hinweise zur Übersetzung

Das Leben Willibald’s, des Bischofs von Eichstätt, übers. v. Andreas Bauch, in: Quellen zur Geschichte der Diözese Eichstätt 1: Biographien der Gründungszeit, hg. von dems. (Eichstätter Studien 19), Eichstätt ²1984, S. 23-87, hier S. 67.

Anmerkungen

Zur Datierung vgl. Das Leben Willibald’s, des Bischofs von Eichstätt, ed. Andreas Bauch, in: Quellen zur Geschichte der Diözese Eichstätt 1: Biographien der Gründungszeit, hg. von dems. (Eichstätter Studien 19), Eichstätt ²1984, S. 67, Anm. 173, sowie Vita Willibaldi episcopi Eichstetensis, ed. Holder-Egger, S. 100.
Zu Willibalds Eichstätter Bischofsweihe vgl. Lutz E. von Padberg, Art. Willibald v. Eichstätt, in: Lexikon des Mittelalters 9, Sp. 211-212 [Brepolis Medieval Encyclopaedias – Lexikon des Mittelalters Online, 2017-08-31].
Zur Bedeutung des Beinamens Myrmumni vgl. Vita Sancti Willibaldi 0003.

Weitere Quellenstellen

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Zitierhinweis

Vita Sancti Willibaldi 0006, in: Repertorium Saracenorum, hg. von Matthias Becher und Katharina Gahbler, unter Mitarbeit von Ben Bigalke, Jonathan Blumtritt, Lukas Müller, Patrick Sahle et al., URL: https://saraceni.uni-koeln.de/wiki/Vita_Sancti_Willibaldi_0006 (zuletzt abgerufen am 28.04.2024).