Annales regni Francorum 0029
| Annales regni Francorum 0029 | |
|---|---|
| aus dem Werk | Annales regni Francorum |
| Zitation | Annales regni Francorum a. 828, ed. Kurze 1895, S. 176. |
| zeitliche (Quellen-)Angabe | 828 |
| datiert auf | 828 |
| VerfasserIn | VerfasserIn unbekannt |
| Abfassungsort | Aachen |
Inhaltsangabe
Graf Bonifatius II. setzt 828, ohne auf Seeräuber zu stoßen, nach Afrika über, tötet viele afrikanische Einwohner zwischen Utica und Karthago und kehrt anschließend mit hohen Verlusten auf sein Schiff zurück.
Volltext
Bonefacius [Graf Bonifaz II. von Lucca und Tuszien] comes, cui tutela Corsicae [Korsika] insulae tunc erat commissa, adsumpto secum fratre Berehario necnon et aliis quibusdam comitibus de Tuscia Corsicam atque Sardiniam [Sardinien] parva classe circumvectus, cum nullum in mari piratam invenisset, in Africam [Afrika] traiecit et inter Uticam [Utica] atque Kartaginem [Karthago] egressus, innumeram incolarum multitudinem subito congregatam offendit; cum qua et proelium conseruit et quinquies vel eo amplius fusam fugatamque profligavit magnaque Afrorum multitudine prostrata, aliquantis etiam sociorum suorum per temeritatem amissis in naves suas se recepit atque hoc facto ingentem Afris timorem incussit.
Übersetzung
Der Graf Bonifacius [Graf Bonifaz II. von Lucca und Tuszien], dem damals der Schutz der Insel Korsika [Korsika] anvertraut war, fuhr in Verbindung mit seinem Bruder Berehar und noch einigen andern tuskischen Grafen mit einer kleinen Flotte um Korsika und Sardinien [Sardinien] herum und setzte dann, da er nirgends auf einen Seeräuber gestoßen war, nach Afrika [Afrika] über, wo er zwischen Utika [Utica] und Karthago [Karthago] landete. Hier traf er auf die Eingeborenen, die sich sogleich in ungeheurer Menge versammelt hatten, lieferte ihnen ein Treffen, schlug sie fünfmal oder noch öfter in die Flucht und machte eine große Menge Afrikaner nieder, wobei er aber auch eine beträchtliche Zahl seiner eigenen Leute, die zu verwegen waren, verlor. Dann zog er sich auf seine Schiffe zurück, den Afrikanern aber jagte er durch diese Tat große Furcht ein.
Hinweise zur Übersetzung
Die Reichsannalen mit Zusätzen aus den sog. Einhardsannalen a. 828, in: Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte 1, bearb. von Reinhold Rau (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe 5), Darmstadt 1955, S. 10-155, S. 153.
Anmerkungen
Vermutlich sind hier sarazenische Seeräuber gemeint.
Weitere Quellenstellen
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