Chronicon universale, usque ad a. 741 0004
Chronicon universale, usque ad a. 741 0004 | |
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aus dem Werk | Chronicon universale, usque ad a. 741 |
Zitation | Chronicon universale, usque ad a. 741, ed. Waitz, S. 19. |
zeitliche (Quellen-)Angabe | Secundum Hebreos 4680, secundum septuaginta 5927; 726 (9. Herrschaftsjahr Leos III.) |
datiert auf | 717/718 |
VerfasserIn | VerfasserIn unbekannt |
Abfassungsort | Burgund, Autun, Flavigny-sur-Ozerain |
Inhaltsangabe
Sarazenen belagern Konstantinopel, bekämpfen nach ihrem Abzug die Bulgaren und erleiden dabei viele Verluste. Nachdem sie sich auf ihre Schiffe zurückgezogen haben, kommen viele von ihnen bei einem Unwetter auf dem offenen Meer ums Leben. Der Langobardenkönig Liutprand zahlt für die Gebeine des hl. Bischofs Augustinus von Hippo einen hohen Preis an die Sarazenen und überführt sie erfolgreich nach Pavia, wo sie erneut beigesetzt werden.
Volltext
Secundum Hebreos 4680, secundum septuaginta 5927. Leo [[[::Leo III. | Leo III.]]] ann. 9. Sarraceni cum immenso exercito Constantinopolim [[[::Konstantinopel | Konstantinopel]]] venientes, triennio civitatem obsident, donec, civibus multa instancia ad Deum clamantibus, plurimi eorum fame, frigore, pestilencia perirent ac sic pertesi obsidionis abscederent. Qui inde regressi Vulgarorum gentem, que est super Danubium [[[::Donau | Donau]]], bello adgrediuntur. Et ab hac quoque victi refugiunt ac naves repetunt suas, quibus cum altum peterent, ingruente subita tempestate, plurimi, eciam mersis sive confractis per litora navibus, sunt necati. Leudbrandus [[[::Liutprand | Liutprand]]] audiens, quod Sarraceni, depoulata Sardinia [[[::Sardinien | Sardinien]]], eciam loca fedarent illa ubi ossa sancti Augustini episcopi [[[::Augustinus von Hippo | Augustinus von Hippo]]] propter vastacionem barbarorum olim translate et honorifice fuerant condita, misit et dato magno precio accepiit et transtulit ea in Ticinis [[[::Pavia | Pavia]]] ibique cum debito tanto patri honori reondidit. Hucusqe Beda.
Übersetzung
Die Sarazenen gingen mit gewaltiger Streitmacht gegen Konstantinopel vor und belagerten die Stadt drei Jahre lang, solange bis sie, wie es die Bürger inständig vom Herrn erfleht hatten, durch Hunger, Kälte und Seuchen dezimiert worden waren und so entmutigt von der Belagerung ließen. Von dort aus wandten sie sich gegen das Volk der Bulgaren, welches oberhalb der Donau lebt, und griffen es an. Und auch von diesen besiegt, zogen sie sich auf ihre Schiffe zurück, und auf dem Weg ins offene Meer brach plötzlich ein Unwetter über sie herein und die meisten ertranken und kamen bei Schiffbruch ums Leben. Als Liutprand erfuhr, dass die Sarazenen nach der Verwüstung Sardiniens auch jenen Ort entweihten, an dem die Gebeine des heiligen Bischofs Augustinus, wegen der Zerstörungswut der Barbaren einst überführt, würdevoll untergebracht worden waren, entsandte er eine Delegation, zahlte einen hohen Preis, erhielt sie, ließ sie nach Pavia schaffen und dort mit der einem so großen Kirchenvater gebührenden Ehrerbietung beisetzen.
Hinweise zur Übersetzung
Übersetzung von Carina Siegert orientiert an Paulus Diaconus, Geschichte der Langobarden VI, 47-48, hrsg. und übers. von Wolfgang F. Schwarz, Darmstadt 2009, S. 333.
Anmerkungen
Vgl. De temporum ratione liber 0004; Historia Langobardorum 0009; Mariani Scotti Chronicon 0005; Historia Langobardorum 0010.
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