Carmen elegiacum in honorem Hludovici christianissimi Caesaris Augusti 0001
Carmen elegiacum in honorem Hludovici christianissimi Caesaris Augusti 0001 | |
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aus dem Werk | Carmen elegiacum in honorem Hludovici christianissimi Caesaris Augusti |
Zitation | Carmen elegiacum in honorem Hludovici christianissimi Caesaris Augusti I, ed. Dümmler 1884, S. 6ff., Z. 59-99. |
datiert auf | 781-799 |
VerfasserIn | Ermoldus Nigellus |
Abfassungsort | Straßburg |
Inhaltsangabe
Poetischer Bericht über den Umgang Ludwigs I. des Frommen mit den spanischen Mauren [781-799].
Volltext
Denique ad Hispanos convertens concitus arma,
Finibus a propriis expulit ipse procul.
Culmina terrarum, vel quot castella peragrans
Subdidit imperiis, arma ferente deo,
Sunt mihi nota minus; vel si modo nota fuissent,
Non poterat stolidus cuncta notare stilus.
Sed quae fama recens stupidas pervexit ad aures,
Inicpiam canere; caetera linquo catis.
Urbs erat interea Francorum inhospita turmis,
Maurorum votis adsociata magis,
Quam Barchinonam [Barcelona] prisci dixere Latini,
Romanoque fuit more polita nimis.
Haec Maurorum aderat semper tutela latronum,
Hostibus armigeris atque repleta satis.
Quisquis ab Hispanis [Spanien] veniens rediensque silenter
Hanc ingressus, erant omnia tuta sibi.
Sueta fuit nostros semper populare maniplos,
Et reducum spolia haec capiebat ovans.
Multi namque duces vario hanc conamine belli
Obsedere diu - sat voluisse fuit –
Armis, ingenio, seu quis cum qua arte valebat,
Sed pugnae studia conpulit illa procul.
Namque erat insigni murorum pondere fulta,
Marmore praeduro structa vetusta nimis.
Iunius albentes cum ducit in aethera messes,
Et matura Ceres falce secanda venit,
Francus habet muros, celerans per rura, per aedes,
Et sata praeripiens munera vastat agri,
Seu cum vinetis soliti praedulcia Bachi
Cogere vina: suus nec labor istud erat.
[…] Haud aliter Franci, cum primo tempora frugum
Adsunt, et pagi munera diripiunt.
Nec tamen haec duros potuit res frangere Mauros […].
Übersetzung
Endlich zu den Hispanern gewendet in eiligem Feldzug,
Trieb er sie selber hinweg weit von dem eig’nen Gebiet.
Wie viel ragende Thürme des Landes und Burgen im Feldzug
Seinem Scepter er beugt‘ unter dem Schilde des Herrn,
Weniger ist’s mir bekannt, und wär‘ es auch noch so bekannt mir,
All‘ das könnte doch nie schildern die kunstlose Hand.
Doch staunenden Ohren die frischeste Kunde gebracht hat,
Das nur besinget mein Lied: jenes sei Künstlern verwahrt
Also es gab eine Stadt ungastlich den fränk'schen Geschwadern
Aber viel lieber gesellt war sie der Mauren Partei.
Barchinona [Barcelona] benannten die alten Latiner sie früher,
Welche nach römischer Art jeglicher Bildung genoß.
Immer war diese zur Hand als Hort für die maurischen Räuber
Und stets reichlich gefüllt von dem gewappneten Feind.
Jeglicher der in der Stille von Spanien [Spanien] kommend und gehend
Jene betreten, er fand alles gesichert für ihn.
Jährlich war sie gewohnt zu verwüsten unsere Ernten
Und Heimkehrender Raub barg sie mit Freuden bei sich.
Vielerlei Feldhauptleute und mannigfach kriegerischem Anschlag
Lagerten lange davor, ach bei den Wünschen verblieb's,
Jeglicher wie er dem Schwerte, der List, den Künsten vertraute;
Doch ihr krieg'risch' Bemüh'n scheuchte sie weit von sich ab.
Denn durch mächtige Wucht ihrer Mauern ward sie beschirmet,
Härtestes Marmelgestein bildet das alte Gebäu.
Wann zum Äther erhebet die bleichenden Ähren der Juni,
Und wenn Ceres Geschlecht reif für die Sichel erscheint,
Liegt vor den Mauern der Franke, durchstreifend die Fluren und Örter,
Und daß darbe der Feind, leget er wüste die Saat.
[…] Gar nicht anders [als eine Schar Drossel auf einem Weinberg raubt] die Franken, sobald nur die Zeiten der Feldfrucht
Da sind, plündern sie auch jegliche Gabe der Flur.
Dennoch vermochte dies nimmer die harten Mauren zu beugen […].
Hinweise zur Übersetzung
Ermoldus Nigellus, Lobgedicht auf Kaiser Ludwig und Elegien an König Pippin, übers. von Theodor Gottfried Martin Pfund – Wilhelm Wattenbach (Die Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit 18), Leipzig ³1940, S. 7f.
Anmerkungen
Datierung durch den Editor, die Quelle selbst bleibt ohne Zeitangabe.
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