Relatio de legatione Constantinopolitana 0005
Relatio de legatione Constantinopolitana 0005 | |
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aus dem Werk | Relatio de legatione Constantinopolitana |
Zitation | Liudprand von Cremona, Legatio 39, ed. Becker 1915, S. 195f. |
zeitliche (Quellen-)Angabe | 968 |
datiert auf | 968 |
VerfasserIn | Liudprand von Cremona |
Abfassungsort | Abfassungsort unbekannt |
Inhaltsangabe
Bischof Liudprand von Cremona berichtet 968 über die prophetischen Bücher der Griechen und Sarazenen, die dem byzantinischen Kaiser Nikephoros II. Phokas den Zeitpunkt des Angriffs auf die Assyrer nennen.
Volltext
Sed cur exercitum nunc in Assyrios duxerit [Nikephoros II.], quaeso advertite [Bf. Liudprand von Cremona]. Habent Greci et Saraceni libros, quos ὁράσεις sive visiones Danielis vocant, ego autem Sibyllanos, in quibus scriptum reperitur, quot annis imperator quisque vivat; quae sint futura eo imperitante tempora, pax an simultas, secundae Saracenorum res an adversae. Legitur itaque huius Nicephori temporibus Assyrios Grecis non posse resistere huncque septennio tantum vivere; post cuius obitum imperatorem isto deteriorem – sed timeo, quod inveniri non possit – et magis imbellem debere surgere, cuius temporibus praevalere debent adeo Assyrii, ut in Chalcedoniam [Chalcedon] usque, quae distat Constantinopoli haud longe, potestative cuncta debeant obtinere. Considerant enim utrique tempora; una eademque re Greci animati insequuntur, Saraceni desperati non resistunt tempus expectantes, cum et ipsi insequantur, Greci interim non resistant.
Übersetzung
Weswegen er [Nikephoros II.] aber sein Heer jetzt gegen die Assyrer geführt hat, darauf bitte ich [Bf. Liudprand von Cremona] Euch nun zu achten. Die Griechen und Sarazenen haben Bücher, die sie Daniels Gesichte nennen, ich aber Sibyllinische Bücher nennen möchte. Darin findet man geschrieben, wie viele Jahre jeder Kaiser leben, wie die Zeiten unter seiner Regierung sein werden, ob Krieg oder Friede, ob das Glück den Sarazenen günstig oder ungünstig sein wird. Darin liest man nun, daß in den Zeiten dieses Nikephoros die Assyrer den Griechen nicht widerstehen werden und daß er nur sieben Jahre lebt; nach seinem Tode aber werde ein schlechter Kaiser – doch wird man, fürchte ich, einen solchen nicht finden – und ein noch weniger kriegerischer auf den Thron kommen; unter diesem werden die Assyrer dermaßen die Überhand gewinnen, daß sie alles Land bis Chalcedon [Chalcedon], unweit Konstantinopel, machtvoll beherrschen werden. Beide Völker achten nun auf die Zeiten, eine und dieselbe Sache ermutigt die Griechen zum Angriff und läßt die Sarazenen verzweifeln und keinen Widerstand leisten, sondern auf die Tage warten, wo sie angreifen und die Griechen keinen Widerstand leisten.
Hinweise zur Übersetzung
Liudprands Gesandtschaft an den Kaiser Nikephoros Phokas in Konstantinopel 39, in: Quellen zur Geschichte der Sächsischen Kaiserzeit, bearb. von Albert Bauer – Reinhold Rau (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe 8), Darmstadt 2002, S. 525-589, S. 559.
Weitere Quellenstellen
Zitation | InhaltsangabeInhaltsangabe zum Bericht | Dat.Datierung des Berichts |
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